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Forschernachwuchs gesucht: Staatsminister Prof. Dr. Helge Braun im BIOTechnikum

Seit dem Jahr 2008 ist das mobile BIOTechnikum unterwegs auf Deutschlands Schulhöfen und Stadtplätzen, um die Aufgeschlossenheit gegenüber lebenswissenschaftlichen Themen zu fördern. Auch an der Herderschule in Gießen hat man die Bedeutung der Biotechnologie früh erkannt und betreibt seit fünf Jahren ein eigenes molekularbiologisches Schülerlabor. Zum Jubiläum machte der große Ausstellungstruck des BMBF am Gymnasium Station und diente den Jugendlichen vor allem als Ideengeber für die eigene berufliche Orientierung. Mit dem Besuch von Staatsminister Prof. Dr. Helge Braun erhielt die Veranstaltung zudem prominente Unterstützung aus dem Bundeskanzleramt.‬

Spannender Besuch im BIOTechnikum: Der Staatsminister bei der Bundeskanzlerin, Prof. Dr. Helge Braun, (rechts) informierte sich in Gießen über die mobile Ausstellung zu den Lebenswissenschaften.

Gießen – Dr. Helge Braun fand sich gleich im Truck zurecht. Immerhin war der heutige Staatsminister bei der Bundeskanzlerin in seiner früheren Funktion als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung schon mehrfach im BIOTechnikum zu Gast gewesen – zuletzt im Jahr 2011. Da die Themenstruktur im Jahr 2013 komplett neu konzipiert wurde, ließ sich Braun durch den wissenschaftlichen Projektleiter Dr. Andreas Jungbluth auf den neuesten Stand bringen. Wichtig sei, so Jungbluth, vor allem die Konzentration auf die drei zentralen Themenkomplexe Gesundheitsforschung, Gesundheitswirtschaft und Bioökonomie, mit denen Lösungen wichtiger Zukunftsfragen verknüpft sind. Hierzu zählen etwa die Forschung im Bereich der individualisierten Medizin sowie konkrete Ansätze für den Wandel der aktuellen erdölbasierten hin zu einer biobasierenden Wirtschaft.

Bleibende Erkenntnisse dank praxisorientierter Arbeit

Warum ein Praktikum im BIOTechnikum eine hervorragende Ergänzung zum theoretischen Schulunterricht ist, wurde deutlich, als Dr. Braun anschließend einer Schülergruppe bei ihrem Experiment zum Thema „Lebensmittelanalytik“ über die Schultern schaute. Anhand von Flüssigproben wurde der Zuckergehalt von verschiedenen Getränken untersucht. Das überraschende Ergebnis: Fruchtsaft enthält ähnlich viel Zucker wie Cola und andere Softdrinks und sollte deshalb auch nur in Maßen getrunken werden. Aus Sicht von Wissenschaftler Dr. Tim Fechtner, Projektbegleiter des BIOTechnikums, eine wichtige Erkenntnis in Zeiten steigender Diabetes-Erkrankungen. Daneben enthält die Ausstattung des rollenden Labors aber noch weitere Analysemöglichkeiten. So kann die Koffeinkonzentration von Getränken mithilfe eines Hochleistungsflüssigkeitschromatographen ebenso ermittelt werden wie die Keimbelastung einer Oberfläche anhand einer luminometrischen ATP- Messung. Weitere Gespräche zwischen Staatsminister Dr. Braun, den wissenschaftlichen Begleitern und den Schülern drehten sich um die Chancen der Biotechnologie als wichtigen Forschungsbereich und die Möglichkeiten der Ausstellung zur Berufs- und Studienorientierung.

Forschen für das Leben und lebenslanges Forschen: Vortrag in der Mensa

Bereits zuvor hatte Braun in der Schulmensa anlässlich des fünfjährigen Jubiläums des molekularbiologischen Labors einen Vortrag gehalten. Das Thema „Forschung für das Leben – Chancen und Grenzen als gesellschaftliche Herausforderung“ traf genau den Nerv der anwesenden Schulgemeinde, darunter rund 250 Schülerinnen und Schüler sowie zahlreiche Lehrkräfte der Herderschule. Braun betonte, dass die Technikaufgeschlossenheit ein wichtiger Aspekt für wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt darstelle. Auffällig sei jedoch, dass die Aufgeschlossenheit gegenüber Innovationen mit dem Alter der Bevölkerung abnehme. Es gelte also, junge Menschen in ihrem Forscherdrang zu bestärken und zugleich den Chancen- und Risikendialog transparent zu gestalten. In der darauffolgenden Fragestunde drehten sich die Wortmeldungen vor allem um das Thema „Datenschutz“, der so die überwiegende Meinung trotz aller Technikbegeisterung nicht vernachlässigt werden sollte. Daneben gab der Staatsminister noch einige spannende Einblicke in seinen Arbeitsalltag im Kanzleramt.