Bonn-Oberkassel – Auf dem Stundenplan der 10. Klasse standen am vergangenen Donnerstag „Experimente mit Eiweißstoffen“. Was für die Schülerinnen und Schüler des Bonner Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums anfangs noch sehr theoretisch klang, sollte für die Jugendlichen spannende Labor-Arbeit bedeuten. Dass Eiweiß mehr ist als das Weiße im Frühstücksei, war der Oberstufen-Klasse bereits vorher bewusst. Doch was haben die sogenannten Proteine mit der Herstellung von Käse zu tun? Dem gingen die Gymnasiasten in einem zweistündigen biotechnologischen Praktikum auf den Grund. Diesen praxisnahen Ausflug in die Biotechnologie wollte sich auch die Bundestagsabgeordnete Lücking-Michel nicht entgehen lassen. Nicht zuletzt, weil sie sich politisch für Themen rund um Bildung und Forschung engagiert.
Ein kurzer Film und die einleitenden Worte der projektbegleitenden Wissenschaftlerin Dr. Aline Anton brachten für einige Teilnehmer die ersten Überraschungen. Hier erfuhr die Gruppe, dass die Löcher im Käse durch Gase entstehen und dass man für die Herstellung von Käse nicht nur Milch, sondern auch ein Enzym einsetzt, das Chymosin. Um den weltweiten Bedarf zu decken, wird es heute biotechnologisch hergestellt.
Verschiedene Enzymlösungen kamen dann auch im mobilen Labor zum Einsatz. Gemeinsam fanden die Jugendlichen und Frau Lücking-Michel heraus, unter welchen Bedingungen die Herstellung einer Art von Frischkäse gelingt. So untersuchten die Nachwuchsforscher in verschiedenen Versuchsreihen, wie sich tierische und pflanzliche Enzyme, die Temperatur und die Zugabe von Salzen auf die Käse-Herstellung auswirken. Dabei hantierten die Praktikumsteilnehmer mit Pipetten, Zentrifugen, Heizplatten und anderen Gerätschaften - ganz wie in einem echten Labor. Als sie nach zwei Stunden die weißen Laborkittel abstreiften, präsentierten sie Dr. Aline Anton und ihrem Kollegen Dr. Tim Fechtner ihr Ergebnis: eine Art Frischkäse aus dem Reagenzglas. Das begeisterte nicht nur die Oberstufen-Schüler, sondern auch die Bundestagsabgeordnete.







