„Biotechnologie live“ beim Tag der offenen Tür am Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin
Berlin ist zwar immer eine Reise wert, doch nur einmal im Jahr bietet sich im Regierungsviertel die Gelegenheit, die dort ansässigen Ministerien genauer unter die Lupe zu nehmen. Und so tummelten sich am letzten August-Wochenende am idyllischen Kapelle-Ufer entlang der Spree neben zahlreichen Berlinern auch viele neugierige Gäste aus ganz Deutschland und der Welt. Zu sehen bekamen sie dort den neuen BMBF-Dienstsitz, der sich bei strahlendem Sonnenschein von seiner besten Seite zeigte. Ein Musikprogramm sowie Tanz- und Zaubershows sorgten für Unterhaltung und gute Stimmung, während die Besucher durch das Gebäude schlenderten und sich von spannenden Projektständen inspirieren ließen. Ein wahrliches „Schwergewicht“ der Wissenschaftskommunikation erwartete sie unterdessen vor den Türen des Ministeriums: die 38 Tonnen schwere mobile Erlebniswelt BIOTechnikum.
Bundesforschungsministerin zu Gast
Eröffnet wurde die zweitägige Veranstaltung mit einem Rundgang von Frau Professor Dr. Johanna Wanka, welcher die Bundesministerin für Bildung und Forschung auch in die interaktive Ausstellung des BIOTechnikums führte. Zwar war es nicht ihr erster Besuch im mobilen Biotech-Labor, doch als ein kleines Experiment angekündigt wurde, machte sie sofort mit. Zusammen mit zwei Schülern analysierte Frau Wanka den Zuckergehalt von Soft-Getränken. Das Ergebnis: auch Fruchtsäfte enthalten – anders als oft angenommen – eine Menge Zucker. Vom Forscherfieber gepackt, tauchte auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Philipp Lengsfeld in die Praxis der Lebensmittelanalytik ein. Als Mitglied des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung interessierte er sich vor allem für die verschiedenen anschaulich gestalteten Exponate im Ausstellungsfahrzeug. Schließlich beweist die BMBF-Initiative immer wieder aufs Neue, wie sich eine chancenreiche und zugleich anspruchsvolle Wissenschaft auf einer Fläche von 100 Quadratmetern allgemeinverständlich vermitteln lässt: Jugendliche, genauso wie Kinder und Erwachsene, steuern zum Beispiel im Multimedia-Lernspiel „Bodymover“ durch eine menschliche oder pflanzliche Zelle, lauschen den wissenschaftlichen Themen der „Sprechenden Köpfe“ oder lernen spielerisch, dass ELISA mehr ist als ein Mädchenname.
BIOTechnikum weiter auf Deutschlandtour
Nach zwei ereignisreichen Tagen machten sich die beiden mitreisenden Wissenschaftlerinnen Dr. Aline Anton und Dr. Anne Wiekenberg mit dem BIOTechnikum auf zum nächsten Standort ihrer Deutschlandtour. Dabei erweist sich die BMBF-Initiative als echter „Dauerbrenner“. Denn seit mittlerweile mehr als sieben Jahren bringt der Forschungstruck die Biotechnologie nach dem Prinzip „Hands-on Science“ direkt an die Schulen im ganzen Land und vermittelt so neben der Bedeutung der Lebenswissenschaften für den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt auch interessante Karrieremöglichkeiten für Jugendliche.