„Spannung pur!“ an der Technischen Universität Ilmenau
Ilmenau – Es war 11.45 Uhr und aus der Technischen Universität strömten hungrige Studierende in die Mensa. Neugierige Blicke folgten dem fast 17 Meter langen und über 6 Meter hohen Truck, der auf dem Parkplatz stand. Im Inneren der mobilen Erlebniswelt waren Schülerinnen und Schüler in weißen Kitteln zu sehen, wenn sie an der großen Glastür am Eingang vorbei huschten. Doch zum Hinausschauen blieb ihnen nur wenig Zeit, sie waren nämlich mit dem Praktikum für Protein-Pioniere beschäftigt. Bei Experimenten mit Eiweißstoffen testeten die Nachwuchsforscher zum Beispiel wie sich Milch verändert, wenn man sie mit bestimmten Enzymen versetzt. Was sich anfangs noch abstrakt anhörte, kam doch aus ihrem Alltag. Denn was sie dort im Labor versuchten, war nichts anderes als das Grundprinzip der Käseherstellung. Die „Protein Pioniere“ waren jedoch nicht die ersten, die sich heute an biotechnologischen Experimenten versuchten.
Das erste Praktikum beim Tourstopp in Ilmenau galt den „Bio-Technikern“, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und erneuerbaren Energien beschäftigten. Und auch hier: Was auf den ersten Blick nichts mit Biotechnologie zu tun hatte, erschien auf dem zweiten Blick ganz plausibel. Biotechnologen beschäftigen sich nämlich auch mit zukünftigen Anwendungsmöglichkeiten biologischer Brennstoffzellen, die zum Beispiel aus organischen Reststoffen elektrische Energie gewinnen können. In ihrem Praktikum bauten die Nachwuchsforscher dann unter anderem eine Grätzelzelle, mit deren Hilfe sie Solarstrom aus Hibiskusblütentee herstellten. Dieser spannende Versuch faszinierte auch den Bundestagsabgeordneten Tankred Schipanski. Natürlich war er nicht allein wegen des Praktikums ins BIOTechnikum gekommen. Als Mitglied des Forschungsausschuss nutzte er die Gelegenheit, sich das Ausstellungsfahrzeug des Bundesministeriums für Bildung und Forschung live anzusehen. Mit den begleitenden Wissenschaftlerinnen Dr. Aline Anton und Dr. Anne Wiekenberg ergaben sich dann auch angeregte Gespräche über ihren Berufsalltag und ihre Erfahrungen im Umgang mit den Schülerinnen und Schülern. Für Schipanski ist das „hands-on-science“-Konzept ein voller Erfolg: „Ich würde mich freuen, wenn sich der ein oder andere nach dem Tag im BIOTechnikum auch für eine Ausbildung oder ein Studium im Bereich der Biotechnologie begeistert.“ Die Anregungen zum Ausprobieren des Laborequipments und auch die Informationen zu Beruf und Karriere in der Biotechnologie stehen für interessierte Jugendliche in der mobilen Erlebniswelt bereit.