„BIOTechnikum: Erlebnis Forschung – Gesundheit, Ernährung, Umwelt“
Mit der Initiative „BIOTechnikum: Erlebnis Forschung – Gesundheit, Ernährung, Umwelt“ bringt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Menschen in ganz Deutschland Biotechnologie im wahrsten Sinne des Wortes näher. Die Informations- und Bildungskampagne ist seit Herbst 2008 im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung deutschlandweit unterwegs, um über die Bedeutung der Biotechnologie für unser tägliches Leben, deren Forschung und Anwendung zu informieren, Berufsperspektiven aufzuzeigen und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Im Zentrum der Initiative steht die mobile Erlebniswelt BIOTechnikum – ein doppelstöckiges Ausstellungsfahrzeug, welches auf mehr als 100 Quadratmetern Fläche unter anderem eine komplette Laborinfrastruktur, eine multimediale Ausstellung und ein Dialog- und Diskussionsforum beherbergt. Mit dieser rollenden Informations- und Dialogplattform möchte die Initiative zur Auseinandersetzung mit einer der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts und ihrer Bedeutung für Gesundheit, Ernährung und Umwelt anregen.
Die Biotechnologie ist einer der dynamischsten Wissenschaftszweige und eine der innovativsten Wirtschaftsbranchen mit einem großen Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Sie entwickelt sich nicht nur rasant, sondern hat zugleich eine lange Tradition. Mit ihren vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten beeinflusst sie den Alltag jedes Einzelnen: in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Medizin ebenso wie in der Landwirtschaft, der Produktion und beim Umweltschutz. All diese Themenfelder finden sich deshalb auch in der mobilen Erlebniswelt BIOTechnikum wieder.
Wie kann die biotechnologische Forschung dazu beitragen, Therapien in Zukunft wirksamer zu machen? Wie können Lebensmittel unsere Gesundheit positiv beeinflussen? Welche Perspektiven stecken in der wirtschaftlichen Nutzung biologischer Rohstoffe? Oder: Welche Berufsperspektiven bietet die Branche? Fragen wie diese beantwortet die Kampagne und verdeutlicht damit, welche wichtige Rolle die Biotechnologie für unser tägliches Leben spielt. Neben der breiten Öffentlichkeit spricht die Initiative „BIOTechnikum“ vor allem Schülerinnen, Schüler, Studierende und damit den wissenschaftlichen Nachwuchs an. Um all diese Zielgruppen unmittelbar erreichen zu können, tourt die mobile Erlebniswelt ganzjährig durch das gesamte Bundesgebiet. Station macht der Biotech-Truck dabei an Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, auf öffentlichen Plätzen, bei Wissenschaftsnächten, Messen oder anderen Großveranstaltungen.
Bei biotechnologischen Praktika können die Besucher unter Anleitung der projektbegleitenden Wissenschaftler selbst einmal in die Forscherrolle schlüpfen. Hierfür steht ihnen im Ausstellungsfahrzeug eine komplette Laborinfrastruktur zur Verfügung – von Pipetten und Zentrifugen über Fermenter bis hin zum PCR-Gerät für das Kopieren und Analysieren von DNA-Molekülen. In verschiedenen Workshops können Gruppen von 20 bis 40 Personen nach dem Prinzip „Hands-on Science“ unterschiedliche biotechnologische Experimente durchführen. Dabei isolieren die Nachwuchsforscher beispielsweise DNA aus Mundschleimhautzellen oder Bakterien, stellen Käse mithilfe von Enzymen her, bestimmen die Virenlast fiktiver Patienten, weisen die enzymatische Aktivität von Feinwaschmitteln nach oder erzeugen Strom mithilfe von Hefe. Da die Versuche an die jeweiligen Vorkenntnisse und Interessen angepasst werden, ermöglichen sie einen individuellen Zugang zur Biotechnologie.
Wissenschaft zum Anfassen bietet auch die multimediale Ausstellung im Erdgeschoss der mobilen Erlebniswelt. Bei Tagen der offenen Tür, Workshops, geführten Ausstellungsrundgängen oder Informationsveranstaltungen veranschaulicht sie die Grundlagen, Berufsfelder, Forschungs- und Anwendungsgebiete der modernen Biotechnologie sowie ihre Bedeutung für Gesundheit, Ernährung und Umwelt. Um auch hier auf unterschiedliche Bedürfnisse eingehen zu können, umfasst die Ausstellung mehrere Elemente, die unterschiedlich in die Tiefe gehen. In der Wandgestaltung finden sich Kernfragen und Basiswissen zu den jeweiligen Schwerpunkten, während an Multimedia-Terminals und Tablet-PCs weiterführende Informationen und Angebote abgerufen werden können. Zahlreiche interaktive Exponate machen die Biotechnologie im wahrsten Sinne des Wortes (be-)greifbar: Beim Multimedia-Lernspiel „Bodymover“ beispielsweise kann man allein durch Gestensteuerung durch eine menschliche oder pflanzliche Zelle navigieren, deren Bestandteile kennenlernen und vorhandenes Wissen mit einem Quiz auf den Prüfstand stellen.
In mehreren Vorträgen informieren die begleitenden Wissenschaftler darüber hinaus über die Grundlagen, Anwendungen und Perspektiven der Biotechnologie, ihre Bedeutung für Gesundheit, Ernährung und Umwelt sowie die verschiedenen Karrierechancen in der Branche. Besonders Schülerinnen und Schülern bietet die Initiative damit eine Plattform, um einen Einblick in die beruflichen Möglichkeiten in den Lebenswissenschaften und der modernen Biotechnologie zu gewinnen und individuelle Fragen mit erfahrenen Wissenschaftlern zu klären. Im Obergeschoss der mobilen Erlebniswelt stehen Dialog und Austausch im Mittelpunkt: Hier können sich bei unterschiedlichen Veranstaltungen Schulen und Hochschulen, Wissenschaft und Wirtschaft, Öffentlichkeit und Politik offen austauschen und über Innovationen der Biotechnologie, ihre Perspektiven und potenziellen Risiken oder die Relevanz biotechnologischer Forschung für unsere Zukunft diskutieren.
Flankiert werden die Angebote der Initiative „BIOTechnikum: Erlebnis Forschung – Gesundheit, Ernährung, Umwelt“ unter anderem durch einen Kampagnenflyer, eine Broschüre mit Projektdetails und umfassenden Informationen zur Biotechnologie sowie einen Karrierekompass zur Unterstützung der beruflichen Orientierung. Im Internet findet sich die Initiative in Form der Kampagnenwebsite unter www.biotechnikum.eu. Auf dieser Plattform erhalten Besucherinnen und Besucher die für sie wichtigen Informationen: Schüler können sich über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten im Bereich Biotechnologie informieren, Interessierte die kommenden Tour-Stationen oder Fotos der vergangenen Standorte ansehen, Veranstalter die mobile Erlebniswelt direkt für einen Stopp anfragen oder Wissbegierige sich über drängende Fragen, aktuelle Forschungsergebnisse oder Produktentwicklungen austauschen. Sämtliche Angebote der Initiative „BIOTechnikum“ sind für Veranstaltungspartner und Besucher kostenfrei.