"Die Chance, Labor auszuprobieren" - Staatssekretär Rachel und Ministerin Thoben starten die BMBF-Initiative "BIOTechnikum"
Bei der Eröffnung der Erlebniswelt im wahrsten Sinne des Wortes Hand anlegen durfte auch Inge Schiffer, Schülerin am Gymnasium Norf, denn vor allem zu Schülerinnen und Schülern in ganz Deutschland bringt die Informationskampagne von nun an Biotechnologie zum Anfassen. „Das Bundesforschungsministerium hat die Initiative BIOTechnikum ins Leben gerufen, um Jugendlichen die Chance zu geben, Labor einmal selbst auszuprobieren“, fasste Rachel die Hintergründe der Initiative zusammen. Auch Thoben sprach sich dafür aus, junge Menschen für die Biotechnologie zu begeistern. Und das, so die Wirtschaftsministerin, könne man am besten durch praktisches Tun.
Dementsprechend betätigten sich Thoben und Rachel bei einem Rundgang durch das BIOTechnikum gleich selbst als Forscher. Sie brachten das so genannte Grün fluoreszierende Protein zum Leuchten, pipettierten Proteinlösung in eine Küvette, um mit dem Photometer die Konzentration bestimmen zu können und überzeugten sich von der Arbeitsweise der Enzyme in Waschmitteln.
Der Einsatz von Eiweißstoffen in Waschmitteln ist ein Beispiel für die weiße Biotechnologie, also für biotechnologische Verfahren in Produktion und Umweltschutz. Zu diesem zukunftsweisenden Thema hatten sich vor Kampagnenstart Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in einer Podiumsdiskussion ausgetauscht. Unter dem Motto „Großer Fortschritt mit kleinen Helfern“ führte Uwe Wäckers vom Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI) durch die Diskussion und stellte dabei stets den Bezug zu den Schülerinnen und Schülern unter den fast hundert Zuhörern her. „Der Rohstoff, den wir in Deutschland haben, der sitzt hier mitten vor uns – das ist das Know-how, welches in diesem Land vorhanden ist“, richtete sich Staatssekretär Rachel direkt an die jungen Teilnehmer.
Steffen Kampeter, haushaltspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, betonte, dass Parlament und Regierung die Bereiche Bildung und Forschung künftig noch stärker unterstützen werden. Einen Blick in die Zukunft warf Dr. Karl-Heinz Maurer von Henkel und gab damit zugleich einen spannenden Einblick in biotechnologischen „Entwicklungsalltag“: „Unter Wasser kleben zu können, ist ein alter Traum. Muscheln können das schon lange. Und wir arbeiten unter anderem daran, diesen Traum umzusetzen und Klebstoffe auf biotechnologischer Basis herzustellen.“ Mehr zur Faszination Biotechnologie und zu den Chancen dieses sich rasant entwickelnden Forschungs- und Anwendungsgebietes, führte Prof. Dr. Karl-Erich Jäger vom Institut für Molekulare Enzymtechnologie (IMET) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf aus. Damit animierte er sicherlich einige der Schülerinnen und Schüler, biotechnologische Forschung im Anschluss an die Diskussion in der mobilen Erlebniswelt BIOTechnikum ein Stück näher kennen zu lernen.