Biotechnologie "made in Münster": BIOTechnikum startet NRW-Tour 2011
"Wissenschaft ist erlebbar", freute sich Oberbürgermeister Markus Lewe über den dreitägigen Besuch des zweistöckigen Biotech-Trucks in der Stubengasse. Er lobte insbesondere das Praxisangebot der Initiative "BIOTechnikum" und betonte, dass Münster dank großen Forschungszentren wie der Leibniz-Gemeinschaft, dem Helmholtz-Zentrum, dem Max-Planck-Institut sowie dem Zentrum für Nanotechnologie hervorragende Perspektiven für junge Nachwuchswissenschaftler biete. Selbst in den Krisenjahren wurden hier gut ausgebildete Fachkräfte gesucht und eingestellt. Wie groß der Bedarf an naturwissenschaftlichem Nachwuchs ist, wusste im Rahmen der offiziellen Auftaktveranstaltung am Montag auch Prof. Dr. Stephan Ludwig, Prorektor an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, zu berichten. Zudem erklärte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, dass Nordrhein-Westfalen mit insgesamt acht medizinischen Fakultäten und 31 Universitäten im Bereich Lebenswissenschaften und Biotechnologie führend sei. Und auch Dr. Bernward Garthoff, Clustermanager BIO.NRW, bestätigte die Spitzenrolle des Landes im bundesweiten Vergleich.
Um den Nutzen und die Perspektiven der Biotechnologie für Schülerinnen, Schüler und die interessierte Öffentlichkeit erfahrbar zu machen, initiiert BIO.NRW bereits zum dritten Mal die Landesreise der Initiative "BIOTechnikum". Gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium schickt das Cluster die mobile Erlebniswelt vier Wochen lang durch Nordrhein-Westfalen und bringt so insbesonere den Jugendlichen die Biotechnologie näher. Und das auch außerhalb der großen Universitätsstädte: auf dem Tourplan stehen demnach neben Münster, Köln und Duisburg auch Recklinghausen, Arnsberg, Bocholt, Willich und Solingen.
Doch im wahrsten Sinne des Wortes nah dran waren zunächst die Münsteraner. Denn das Geschehen im Truck wurde während des dreitägigen Tour-Stopps mithilfe von zwei Videokameras sowie mehreren Funkmikrofonen direkt in die belebte Stubengasse übertragen. Dort konnten Neugierige auf einem fünfzig Zoll großen Plasmabildschirm unter anderem beobachten, wie im mobilen Labor das eigene Erbgut aus Mundschleimhautzellen isoliert oder Keime in der Luft bestimmt wurden. Das Angebot im BIOTechnikum wurde außerdem mit der Vortragsreihe Biotechnologie "made in Münster" bereichert. In insgesamt vier Vorträgen stellten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anschauliche Beispiele aus der Region zu Entwicklungen und Anwendungen der Zukunftstechnologie vor: von Medikamenten aus Pantoffeltierchen und chemischen Lupen über Gummi aus Löwenzahn bis hin zu "Alleskönnerzellen".
Die große Landesreise wird am Donnerstag, 26. Mai 2011, in Köln zu Ende gehen.