Chance besuchen – Zukunftschancen ergreifen: BIOTechnikum begeisterte Messebesucher in Halle
Offiziell eröffnet wurde die dreitägige Messe am Freitag, 25. Januar 2013, von Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt und Schirmherr der Chance 2013. Eine Volkswirtschaft müsse laut Haseloff stets wettbewerbsfähig und leistungsstark bleiben, was jedoch nur mithilfe von Innovationen und der Förderung akademischer Elite funktioniere. Angebote wie die Chance 2013 ebneten hierfür den Weg. Denn die Berufsorientierung – am besten gepaart mit umfangreichen Praxiselementen – müsse so früh wie möglich beginnen. Dem schloss sich auch Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jörg Hacker, Präsident der „Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften“, an. In seinem Impulsreferat beleuchtete er den Zusammenhang von Bildung und Wissenschaft auf der einen und Wohlstand auf der anderen Seite.
Noch vor der offiziellen Eröffnung hatten am Freitagmorgen die potenziellen Nachwuchswissenschaftler des Elisabeth-Gymnasiums Halle beim gemeinsamen Workshop im BIOTechnikum und nanoTruck die Gelegenheit, einmal selbst Hand an die Bio- und Nanotechnologie zu legen. Aus alltäglichen Materialien wie Hibiskusblütentee, Büroklammern und Bleistiftgraphit bauten die Jugendlichen unter wissenschaftlicher Anleitung eine nanokristalline Farbstoffsolarzelle, eine sogenannte „Grätzelzelle“. Diese macht sich das Prinzip der pflanzlichen Photosynthese zunutze und könnte in naher Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen leisten. Am Ende des Workshops brachten die Jungforscher mit ihren selbst hergestellten Solarzellen den Soundchip einer Glückwunschkarte zum Singen. Die praktische Arbeit im Labor kommt gerade bei Schülerinnen und Schülern sehr gut an, da hierbei Themen und Praktiken behandelt werden, die nicht auf dem Lehrplan stehen oder in der Schule nur sehr theoretisch besprochen werden können. Alle Schüler waren sich deshalb einig, dass Angebote wie diejenigen der Initiative „BIOTechnikum“ eine tolle Abwechslung zum „Frontalunterricht“ in der Schule bieten. Entsprechend positiv fiel auch das Fazit von Lehrerin Christel Kreiling nach dem erfolgreich absolvierten Workshop ihrer Schützlinge aus: „Initiativen wie ‚BIOTechnikum‘ oder ‚nanoTruck‘ bereichern den häufig doch sehr theoretischen Unterricht enorm. Gerne werde ich deshalb auch in Zukunft versuchen, derart tolle Angebote für unsere Schule zu gewinnen.“
Durch das Mitmach-Prinzip erhalten Interessierte einen viel besseren und praxisorientierteren Einblick in mögliche naturwissenschaftlich-technische Berufsfelder. „Das Tolle an der Biotechnologie ist, dass sich naturwissenschaftliche und technische Verfahren miteinander verbinden lassen“, so Dr. Aline Anton, projektbegleitende Wissenschaftlerin an Bord des BIOTechnikums. „Dadurch eröffnen sich enorm viele spannende Berufsmöglichkeiten. Der eigens zu diesem Thema entwickelte Karrierekompass bietet kompakte Informationen zu Ausbildungsberufen und Studiengängen und beinhaltet eine Linksammlung zur weiterführenden Auseinandersetzung mit der Materie. Insbesondere bei Schülern ist das Interesse am Karrierekompass erfahrungsgemäß sehr hoch.“
Auch Dr. Haseloff und Prof. Hacker ließen sich die seltene Gelegenheit natürlich nicht entgehen, sich persönlich von den Angeboten der wissenschaftlichen Erlebniswelten zu überzeugen. Der Ministerpräsident scheute auch nicht davor zurück, das Prinzip des Lotusblattes selbst zu testen. Verblüfft beobachtete er, wie selbst klebriges Ketchup ganz einfach von der Oberfläche abperlte. Scherzhaft stellte er daraufhin fest, dass diese besondere Beschaffenheit auch für einen Politiker manchmal wünschenswert wäre.