Erlebnis Forschung: Vor dem Medical Valley Center traf Biotechnologie auf Medizintechnik
Bevor sich die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Fridericianum, des Emmy-Noether-Gymnasiums und des Albert-Schweitzer-Gymnasiums als Erbgut-Entdecker auf Spurensuche nach dem „Faden des Lebens“ machten oder als „CSI-Ermittler“ verräterischen DNA-Spuren nachgingen, wurde das zweitägige Programm von Herrn Stefan Müller MdB, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Herrn Prof. Dr.-Ing. Erich R. Reinhardt, Geschäftsführender Vorstand des Medical Valley EMN e.V., sowie Herrn Dr. Kurt Höller, Geschäftsführer des Zentralinstituts für Medizintechnik, offiziell eröffnet. Der Parlamentarische Staatssekretär würdigte in seinem Grußwort die internationale Spitzenposition Erlangens als Standort für Medizintechnik. Das BIOTechnikum helfe, nicht nur in Erlangen Schülerinnen und Schüler für die MINT-Disziplinen Mathematik, Information, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern und so den wissenschaftlichen Nachwuchs für Studiengänge wie den der Medizintechnik zu gewinnen.
Beim anschließenden geführten Ausstellungsrundgang standen vor allem die interaktiven Exponate „Antikörper in Diagnose und Therapie“ und „Volkskrankheiten in Deutschland“ im Mittelpunkt. Bei einem Kurzexperiment traten Stefan Müller, Prof. Reinhardt und Dr. Höller dann selbst in Aktion, um mittels Proteinanalyse die Virenlast zweier fiktiver Patienten zu bestimmen. Das Pipettieren erwies sich für die Beteiligten als arbeitsaufwendiger als gedacht. Zumindest stellte Prof. Reinhardt fest, das müsse „man doch auch automatisieren können“. Nach geglücktem Experiment stand am Ende fest, dass sowohl der fiktive Patient A als auch der fiktive Patient B mit Viren infiziert sein mussten. Selbst die Prognose, dass Patient A stärker als Patient B infiziert sei, wurde von den meisten Teilnehmern korrekt gestellt. Im anschließenden Vortrag präsentierte Dr. Höller den Erlanger Studiengang Medizintechnik, der medizinische Fragestellungen mit technologischen Antworten kombiniert.
Am Nachmittag stürzten sich dann Schülerinnen und Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums und des Fridericianums auf Laborkittel, Reaktionsgefäße und Pipetten, um als Erbgut-Entdecker mit Unterstützung der begleitenden Wissenschaftler Dr. Anne Wiekenberg und Dr. Tim Fechtner die DNA von E.coli-Bakterien zu isolieren. Durch die Fällung mit Ethanol machten sie den „Faden des Lebens“ dann als weißen Nebel sichtbar. Einige waren so begeistert, dass sie den Nachmittagsunterricht verlängerten und sich nach Abschluss der Praktika noch biotechnologische Vorgänge wie das Prinzip von Impfungen im Detail erklären ließen. Vielleicht war unter den Wissenshungrigen ja auch der ein oder andere Nachwuchsforscher im Bereich Medizintechnik oder Biotechnologie dabei!