Lernfest 2014: „erlebt.erlernt.erinnert.“ im Ambiente des Klosters Benediktbeuern
Im Zwei-Jahres-Turnus veranstaltet die Lernende Region Tölzer Land gGmbH das größte Lernfest Deutschlands in Benediktbeuern. Im Herzen Oberbayerns am Fuße der Benediktenwand sollen sich Besucherinnen und Besucher inspirieren lassen und durch das umfangreiche Veranstaltungsangebot die eigenen Fähigkeiten entdecken und ausbauen. Bereits einen Tag zuvor jedoch lud die Initiative „BIOTechnikum“ in Kooperation mit dem Pharmaunternehmen Roche Diagnostics in diesem Jahr zu einem Aktionstag für Schulen ein: Angemeldete Schülerinnen und Schüler der Mädchenrealschule St. Immaculata und des Staffelsee-Gymnasiums Murnau konnten so schon am Freitag Laborluft schnuppern und in die Fußstapfen von Forschern treten. In biotechnologischen Praktika isolierten die Jugendlichen unter Anleitung der projektbegleitenden Wissenschaftler Dr. Aline Anton und Dr. Tim Fechtner beispielsweise das Erbmaterial DNA oder kamen Proteinen in der Biotechnologie auf die Spur. Als „Einsteiger“ oder „Erbgut-Experten“ stellten sie unter anderem mithilfe von Milch und Enzymen Käse her oder lernten das Prinzip des genetischen Fingerabdrucks kennen. Dabei erfuhren die Jungforscher nicht nur, wie und mit welchen Hilfsmitteln man im Labor arbeitet, sondern auch, dass Naturwissenschaften und Biotechnologie ausgesprochen spannend sein können.
Am Samstag eröffnete dann Staatsminister Dr. Marcel Huber das Lernfest – ein „kreatives Volksfest“ mit der Möglichkeit, viel Neues zu entdecken und auszuprobieren. Vor allem für Kinder, Jugendliche und Familien gab es auf dem Klostergelände zum Beispiel Musik-, Energie- oder Gesundheits-Workshops, Experimentier-Werkstätten oder sogar eine „Rollstuhlfahrstunde“. In der mobilen Erlebniswelt BIOTechnikum konnten Neugierige zudem einmal Biotechnologie „hautnah“ erleben, verschiedenste Exponate testen und mit den projektbegleitenden Wissenschaftlern diskutieren. Auch der Staatsminister ließ es sich nicht nehmen, im Biotech-Truck vorbeizuschauen und sich über die Initiative, ihre Hintergründe und Ziele zu informieren. Vor allem bei den Kindern waren das DNA-Modell zur Veranschaulichung ihrer Struktur und die vielen Präzisionspipetten besonders beliebt. Diese mussten natürlich sofort unter Anleitung der Diplom-Biologen ausgiebig erprobt werden. So kam spontan ein kleiner „Pipettier-Workshop“ im BIOTechnikum zustande, um den Kleinen den Umgang mit diesen Hightech-Geräten näherzubringen. Doch das BIOTechnikum ist weit mehr als nur ein Ausstellungstruck: Die doppelstöckige Erlebniswelt stellt auch eine Dialogplattform für einen regen und offenen Austausch über die Biotechnologie dar. Dementsprechend entwickelten sich viele interessante Gespräche und Diskussionen, beispielsweise zu Fortschritten in der Medizin, Chancen der Biotechnologie, ethischen Gesichtspunkten, aber auch zu kontrovers diskutierten Themen wie gentechnisch veränderten Pflanzen oder möglichen Risiken der Zukunftstechnologie.
Auch wenn das Wetter am Samstag nicht ganz so mitgespielt hat wie erhofft, freuen wir uns doch schon jetzt auf das nächste Lernfest in Benediktbeuern, wenn zahlreiche Aussteller wieder Groß und Klein begeistern, überraschen und Freude am Lernen vermitteln.